Kronstadt - Vorposten der russischen Marine

Kronstadt ist eine kleine Stadt im Norden von Sankt Petersburg. Der Ort ist auch sehr interessant für Touristen, die unsere wichtigsten Sehenswürdigkeiten schon gesehen haben. Nach der Gründung Sankt Petersburgs im Jahr 1703 an der Mündung der Neva begann Peter I. noch im selben Jahr, auf der Insel Kotlin im Finnischen Meerbusen eine Festung zu bauen, die den Namen Kronstadt erhielt. Die späteren russischen Zaren erweiterten die Anlage als wichtigsten russischen Flottenstützpunkt. Heute hat Kronstadt ca. 50 000 Einwohner und ist weiterhin ein wichtiger Handels- und Kriegshafen und bildet einen Stadtbezirk von Sankt Petersburg.

Die historische Altstadt sowie die vielen Forts in der Umgebung gehören zum UNESCO- Welterbe. Deutsche Partnerstadt ist Mühlhausen/Thüringen.

In der Stadt sind viele Bauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten: "Gostiny Dwor", das Kaufhaus, das wie das Vorbild am Nevsky-Prospekt in Petersburg gebaut wurde, die mächtigen Mauern der Admiralität, das Offiziershaus, der Italienische Palast, zahlreiche Denkmäler der russischen Flotte, Gärten und Parks. In Kronstadt befindet sich einer der wichtigsten Punkte Russlands: der Kronstädter Pegel, "Futstock", nach dem werden sämtliche russischen Höhenlagen bemessen.

Auffallendstes Bauwerk ist die 1913 errichtete Marinekathedrale mit ihrer 70 m hohen Kuppel. Die Kathedrale wurde nach dem Vorbild der Hagia Sofia in Istanbul gebaut und dem Heiligen Nikolaus geweiht. In der sowjetischen Zeit wurde sie total ausgeplündert und als Kino, Lagerhalle usw. verwendet. Vor kurzem wurde sie restauriert, sie gehört jetzt wieder dem Patriarchat und ist eine der reichsten und schönsten in dem ganzen Sankt Petersburg.

Die Insel Kotlin ist mit der Stadt Sankt Petersburg durch eine Ringautobahn verbunden, ein Teil der Straße liegt über dem Damm. Der Damm wurde durch die Newabucht gebaut, um Sankt Petersburg vor überschwemmungen zu schützen. Die Bauarbeiten dauerten mit Pausen circa 30 Jahre. Die 25 Kilometer lange grandiose technische Einrichtung wurde 2011 in Betrieb genommen. Man darf den Damm auch besuchen.

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