Das Sankt Petersburg von Dostojewskij

Ein Spaziergang auf Dostojewskis Spuren.

Dostojewski und Puschkin sind zwei der bedeutendsten Literaten, deren Leben und Werk eng mit St. Petersburg verknüpft ist. Doch Dostojewski (1821-1881) steht für eine ganz andere russische Kultur als Puschkin.

Während unserer Führung wird über das Leben von Dostojewski in St.Petersburg erzählt. Wir kommen zum Michaelsschloß, wo zu Dostojewskis Zeit die Militäringenieurschule untergebracht war. Hier studierte der zukünftige Schriftsteller, danach betätigte er sich als freier Autor.

Der Dichter lebte oft an der Armutsgrenze und wohnte lange in einem der ärmsten Stadtteile dieser Zeit - im Heumarkt-Viertel, wo sich der Gestank des Kanalwassers vermischte mit dem Mief aus unzähligen Kneipen, in denen viele ihr letztes Geld versoffen. Hier siedelte Dostojewski auch seine literarischen Helden an. Aber diese Personen lebten in der realen Stadt. Man kann heute in Petersburg konkrete Häuser, Straßen, Kais, Brücken, die vom Autor beschrieben wurden, finden. Die Stadt selbst ist zu der handelnden Person in den Werken des großen Schriftstellers geworden. In seinem Werk, und vor allem in "Schuld und Sühne", ist Petersburg vielfach präsent. Der Rundgang "Das düstere Sankt Petersburg in der Romanwelt Dostojewskijs - zwischen Heumarkt und Gribojedov-Kanal" vereinigt sechs Adressen aus diesem Roman. So weist das Gebäude in der Graschdanskaja Uliza Nr. 19 ein Merkmal auf: Offiziell zur Bleibe Raskolnikows erklärt, wurde an diesem Eckhaus eine Gedenkbronzetafel angebracht. Von hier aus kann man nun jene 730 Schritte gehen, auf denen Raskolnikow fast im Wahnsinn bis zum Haus der geizigen Alten taumelte, deren Leben er nicht für mehr wert befand "als das einer Laus".

Wir besichtigen die letzte Wohnung des Schriftstellers, das Dostojewski-Museum an der Kusnetschnyj Gasse. Hier schrieb er seinen vielleicht bekanntesten Roman, die "Gebrüder Karamasow". Das Museum ist unterteilt in einen literarischen Bereich und in die rekonstruierten Zimmer der ursprünglichen Wohnung. Zu sehen sind u.a. die Eingangshalle, das Kinderzimmer und das Arbeitszimmer. Die literarische Ausstellung des Museums folgt chronologisch dem Leben des Dichters anhand von Originaldokumenten, Fotos, Manuskripten und frühen Auflagen seiner Bücher. Sehr informativ ist dabei eine große Karte von Sankt Petersburg, auf der sowohl die Adressen des Dichters verzeichnet sind, als auch die Orte der Handlungen in seinen Büchern. Ein Bereich illustriert auch seine Spielleidenschaft, der er vor allem in Baden-Baden und Wiesbaden frönte. In der Nähe befindet sich die Wladimir-Kathedrale. 1881 hielt man hier für den tiefreligiösen Romancier das Totenamt. Gleich bei der Kirche wurde ihm zu Ehren im Jahr 1997ein Denkmal errichtet.

Am Ende der Führung werden wir das Grab von Dostojewski auf dem Tichwin-Friedhof des Alexander Newskij-Klosters besuchen.

Die Führung mit dem Besuch der Museums-Wohnung von Dostojewski nimmt etwa vier Stunden in Anspruch, etwa 30-50 Minuten geht man dabei zu Fuß.

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